ISCC-PLUS-Zertifizierung für säntis packaging ag
Mit der «International Sustainability and Carbon Certification» sind die Unternehmen legitimiert, chemisch recycelte und/oder biozirkuläre Materialien zu verarbeiten und das entsprechende Logo auf deren Verpackungen anzubringen. Das ISCC PLUS ist Garant dafür, dass nachweislich nachhaltige Materialien verarbeitet wurden.
Wie das Unternehmen mitteilt, ist dies ein wichtiger Schritt im Rahmen der firmeneigenen Circular Economy Strategie, um mit Materiallieferanten und Kunden neue Wege in Richtung Nachhaltigkeit und Transparenz zu gehen.
Mit ISCC PLUS wird das weltweit anerkannte Management-System um kreislaufwirtschaftsrelevante Aspekte ausgeweitet, basierend auf Massebilanz-Zertifizierungen. Ziel der Zertifizierung ist es, die Rückverfolgbarkeit von biozirkulären Rohstoffen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu gewährleisten – vom Rohmateriallieferanten in der Chemie, über den industriellen Kunststoffverarbeitenden bis hin zum Lebensmittelabfüller und Markeninhaber.
ISCC PLUS setzt sich zudem für den Verzicht auf Abholzung und den Schutz von Gebieten mit hoher biologischer Vielfalt und hohem Kohlenstoffbestand ein.
Mit transparenter Rückverfolgbarkeit gegen die Materialverknappung.
Mit der ISCC-PLUS-Zertifizierung soll bei säntis packaging eine klar zunehmende Integration von nachwachsenden Ressourcen in der Herstellung von Kunststoffverpackungen realisiert und damit wichtige Einsparungen bei Primärressourcen erzielt werden.
Das weltweit anwendbare Zertifizierungssystem deckt dabei alle nachhaltigen Rohstoffe ab, darunter land- und forstwirtschaftliche Biomasse, biogene Abfälle und Reststoffe sowie Kreislaufmaterialien und nachwachsende Rohstoffe. Diese biozirkuläre Rohstoffgruppe wird auch «2. Generation Feedstock» genannt und stellt im Rahmen des ISCC die zukunftsweisende, kreislauforientierte Alternative zu Kunststoffen fossilen Ursprungs dar.
Basierend auf dem Massebilanz-Prinzip wird ein Anteil fossile Ressourcen schon zu Beginn des Produktionsprozesses durch nachhaltige Biomasse ersetzt. Der zugeführte Anteil an erneuerbaren Rohstoffen wird dem neuen Produkt zugeordnet.
«Die Massenbilanzierung ermöglicht uns eine transparente Steuerung von biozirkulären Materialien und Produkten. Dabei soll der Kreislauf nicht nur aufrechterhalten, sondern die Menge und der Nachhaltigkeitsanteil des verwendeten Rohmaterials fortlaufend optimiert und erhöht werden.»
Michael Matiz, Leiter SCM und QM bei säntis packaging ag
Mittels chemischem Recycling den Kunststoff revolutionieren - aus gebrauchtem Kunststoff wird wiederverwendbarer Kunststoff.
Ein wichtiger Aspekt der ISC-Zertifizierung liegt darin, chemisch recycelte Materialien wieder in den Kreislauf zu bringen.
Ausgangslage für die Herstellung von zertifiziertem, zirkulären PP-Polymer ist das chemische Recycling von vermischten Kunststoffabfällen, die nur schwer mechanisch recycelbar sind und daher meist im End-of-Life-Zyklus verbrannt oder auf Mülldeponien gelagert werden.
Ergebnis aus der ISCC-Verarbeitung sind zertifizierte, in jedem Prozessschritt nachverfolgbare Produkte mit identischen Charakteristika wie Virgin-Materialien. Qualitäts- und Hygienestandards sowie Lebensmittelsicherheit werden daher in keiner Weise beeinträchtigt.
«Für unsere Kunden/innen sowie ihre Verbraucher/innen bedeutet dies eine volle Transparenz entlang der Wertekette. Sie können guten Gewissens darauf vertrauen, dass die gekauften Produkte bio-basierten Ursprungs und aus erneuerbaren Materialien stammen.»
Marco Reiss, Head of Sales - Division Barrier Packaging bei säntis packaging ag
Der ISCC-PLUS-Zertifizierungsprozess ist deutlich aufwändiger als die ISO-Zertifizierung, da alle Betriebsstandorte einzeln bzw. individuell zertifiziert werden müssen. So ist nicht nur das Werk mit Hauptsitz in Rüthi (St. Gallen) ISCC-Plus-zertifiziert, sondern auch beide Produktionsstandorte des Tochterunternehmens SwissPrimePack AG in Altstätten und Niederuzwil.
Verpackung und Eco-Design: Was ändert sich (nicht) beim Einsatz von biozirkulären Rohstoffen?
- Lebensmittelsicherheit weiterhin gewährleistet
- Dekorationen/Veredelungen weiterhin möglich, im Rahmen einer kompletten Mono-Verpackungslösung
- Gleiche Eigenschaften wie fossiles Material (Drop-in-Lösung)
- Qualität, Performance, Design und Funktionalität der Verpackung bleiben ident
- ISCC Plus zertifiziert; basierend auf Massebilanz-Ansatz
- Verpackungslösung erhält höheren, erneuerbaren Rezyklat-Anteil
- Stark reduzierter CO2-Fussabdruck
Das Fazit: Mehr Nachhaltigkeit bei gleichbleibendem Qualitäts- und Hygienestandard.
Weniger CO2, mehr profitieren.
Die Verwendung von recycelten und/oder biobasierten Materialien gewährleistet ganz erhebliche Einsparungen von schädlichem CO2.
Polyolefine, die vollständig aus Abfall- und Reststoffströmen gewonnen werden, weisen dieselben Materialeigenschaften auf wie Neuware, werden aber mit erheblich geringerem CO2-Fussabdruck zu einsatzfähigem Rohstoff verarbeitet. So beläuft sich die CO2-Einsparung auf ca. 2.5kg CO2eq (CO2-Äquivalent) für jedes Kilogramm Polymer, das hergestellt wird, was wiederum einer konkreten Einsparung von ca. 120% gegenüber fossilem Polypropylen (PP) bedeutet. Die Erschöpfung fossiler Ressourcen kann zudem um bis zu ca. 85% reduziert werden.
In langjährigen Partnerschaften entwickelt und verfolgt säntis packaging mit führenden Chemieunternehmen eine Vielzahl von nachhaltigen Ideen. In ihrem Portfolio befinden sich diverse Projekte für die Verarbeitung von recycelten und recyclebaren Werkstoffen wie rPP, rPET oder rPS, also von Post-Consumer-Abfällen verschiedenster Polymere.
Die oberste Maxime des Unternehmens für die Zukunft bleibt unverändert:
«Sustainability is not an option. It's a responsibility.»
Die gesamte Belegschaft der säntis packaging ag